Stress lass nach! Wir kennen das. Nur Gestresste um einen herum. Wie glücklich waren wir eigentlich, bevor die Welt in Unordnung geriet? Die Sommerferien sind da, es wird wieder gereist, aber das Davor und Danach, das Hin und Weg, all das ist meistens auch mit Stress verbunden. Die Zeit dazwischen muss es bringen. Hoffentlich ist das Hotel gut, das Essen, das Wetter und hoffentlich überlebt der Garten die Zeit der Abwesenheit!
Nicht, dass der Garten auf die Urlaubszeit gewartet hätte, aber es tut sich was in der Gartengestaltung und vielleicht ist es einen oder mehrere Gedanken wert, sich just jetzt im Sommer zum eigenen Garten Gedanken zu machen, um im Herbst zur Tat zu schreiten und den Garten zu verändern, auch damit er mehr Freude macht: Gekonnt anlegen, gelassen wachsen lassen, mit der Natur statt gegen sie, so wollen wir den im wahrsten Sinne vermutlich nachhaltigsten neuen Trend in der Gartengestaltung schlicht beschreiben.
Naturnah ist angesagt
Ob hiesige Gartenschauen, die Floriade Expo 2022 im niederländischen Almere oder die Gärten von Appeltern - überall lässt es sich feststellen: die Beete verändern sich und sie sehen immer mehr wie natürlich gewachsen aus. Das heißt nicht, dass man sich keine Mühe mehr gibt oder nicht mehr pflegt, im Gegenteil, es will just sagen, dass man sich die Sache sehr gut überlegt. Es geht darum, zur richtigen Zeit die richtigen Pflanzen am richtigen Ort zu pflanzen, möglichst schnell zu einer geschlossenen Bodendecke zu kommen, damit das Garten-Leben danach einfacher und schöner wird. War es früher noch einem Ordnungszwang geschuldet, dass man zwischen den einzelnen Pflanzen oder Pflanzengruppen einen Abstand hatte, der zeigte, dass hier gut gejätet und aufgeräumt wird, verzichtet man heute tunlichst darauf und sorgt dafür, dass Pflanzengesellschaften in der Vegetationsperiode lückenlos miteinander verwachsen und ein harmonisches Ganzes bilden. Das verhindert nicht nur Wildkräuter, die früher Unkräuter hießen, es sorgt auch für eine kühlende Beschattung des Bodens und hält ihn eher feucht.
Wasser sparen!
Gut kombinierte Stauden-Gräser-Beete werden nur in den Anfangswochen nach der Pflanzung gegossen, dann sollten sie so tief verwurzelt sein, dass sie es den Sommer über auch ohne Gartenschlauch schaffen zu überleben. Künstliche Bewässerung unter der Erde schadet solchen Beeten übrigens, da sind sich viele einig. Stauden und Gräser, die am Tropf hängen, werden schwach und entwickeln sich nicht gut. Auch Beeten mit Zwiebelblumen sollte man die Bewässerungsschleifen eher nicht antun. Diese Gewächse kommen aus trockenen Regionen und stehen den Sommer über lieber zu trocken als zu nass. Die natürlichen, artenreichen Beete mit Stauden und Gräsern sehen nicht nur schön aus, sie leisten auch einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt und schaffen Lebensräume für Insekten und Vögel. Die Vielfalt im Beet macht übrigens auch widerstandsfähig und lässt Schädlingen wenig Raum.
Zeitgemäß: Gras wachsen lassen!
Die Verbindung zwischen den Stauden schaffen Gräser. Sie sorgen für Luftigkeit im Beet, für Dynamik und sind das ganze Jahr über da. Wenn die Stauden im Herbst ihre Blütenpracht verloren haben, die farbenprächtigen Blätter von den Bäumen gefallen sind, dann sind die Gräser immer noch präsent, zeigen Farbe und Struktur. Das tun sie übrigens bis in den späten Winter. Auch das schafft natürliche Bilder, die Freude machen und den Garten ganzjährig zum Hingucker machen. Das Gräsersortiment ist äußerst vielfältig in seinen Formen, aber auch in seinen Farben und Verwendungsmöglichkeiten. Gräser sind im Beet gute Partner für andere Pflanzen, sogar für Bäume, und sie sorgen dafür, dass der Garten ein harmonisches Ganzes wird, in dem sich alles fügt. Und das Beste zum Schluss: Sie machen sehr wenig Arbeit, sie brauchen keinen Dünger und keinen Rasenmäher.
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