Kunst und Garten haben vieles gemeinsam. In beiden findet sich das Streben nach Harmonie und Schönheit und beide verlangen Kreativität, Talent und Können. Es gibt sogar einige ästhetische Grundprinzipien, die in beiden Disziplinen angewendet werden. So setzen Maler, Bildhauer und Architekten, aber auch Gartengestalter auf den goldenen Schnitt.
Gemeint ist ein bestimmtes Verhältnis von Seitenlängen, das beim Betrachter den Eindruck ausgeglichener Proportionen erzeugt. Das Auge erkennt intuitiv ein vertrautes Muster, ohne dass uns dies bewusst wird. Interessant ist, dass das Prinzip sehr häufig in der lebendigen Natur vorkommt: im Spiralmuster von Ammoniten und Schneckenhäusern. Auch das regelmäßige Fünfeck und das Pentagramm entsprechen dem goldenen Schnitt und finden sich in der Anordnung der Blütenblätter von Rosen und vieler anderer Pflanzen wieder. In der unbelebten Natur kommt er hingegen äußerst selten vor - bei Kristallen tauchen zum Beispiel Dreiecke, Vierecke und Sechsecke auf, jedoch nicht das Fünfeck.
Grüner Lebensraum
Der Garten ist ein künstlich angelegter Ort – ein Begriff, der im ersten Moment negativ klingen mag. Ähnlich wie in der Kunst zeigt sich hier jedoch das Streben des Menschen, sich
auszudrücken, seine Umwelt zu formen und darin abzubilden, wie er die Welt sieht oder wie sie idealerweise im Kleinen aussehen sollte. Der Garten verkörpert aber auch die Sehnsucht nach Natur.
Mit welchen Materialien, Strukturen und Pflanzen der Garten gestaltet wird, spiegelt die Persönlichkeit der Bewohner und den jeweiligen Zeitgeist wider. Das Künstliche schließt das Natürliche
nicht aus. Es kommt allerdings darauf an, wie die Integration gelingt. Der perfekte Garten bietet einen Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere. Versteckt hinter einer Hecke wird ein
einfacher Laubhaufen zum Unterschlupf für Igel. Bienen ernähren sich vom Nektar der Blüten. Vögel bauen ihre Nester in den Gehölzen.
Vom Wissen alter Meister inspiriert
Damit der Garten zu einem Ort wird, an dem sich seine Menschen wohlfühlen, lohnt es sich, in der jahrtausendealten Gartenkultur nach Inspirationen zu suchen. Symmetrie spielt hier
ebenso eine Rolle wie der bewusste Bruch mit dem Gleichförmigen. Ovale Räume wirken in der Regel offener und harmonischer als kreisrunde. Das bestätigt auch das „krumme" Seitenverhältnis des
goldenen Schnitts, das bei 1:1,618 liegt. Landschaftsgärtner arbeiten häufig mit diesem Maß. Denn in jedem Garten stellen sich gestalterische Fragen nach dem harmonischen Verhältnis von Flächen
und Höhen: Wie breit ist der Weg im Verhältnis zum Beet? Welches Steinmaß passt dazu? Wie werden Terrassen, Wasser- und Grünflächen aufeinander abgestimmt? Welche Wirkungen haben unterschiedliche
Heckenhöhen? Bei der Neuplanung beginnen die Profis mit einer Skizze, die den Garten in verschiedene Bereiche unterteilt. Dabei berücksichtigen sie Raumwirkung und Blickachsen. So lässt sich etwa
in einem kleinen Garten Tiefe erzeugen, so dass er optisch größer wirkt.
Skulpturen als Blickfang
Im Garten haben nicht nur Pflanzen ihren großen Auftritt, auch gezielt platzierte Kunstobjekte verleihen ihm Atmosphäre. Schon die antiken römischen Villengärten waren mit
Skulpturen und kleinen Lustbauten geschmückt. Passend zum jeweiligen Stil des Gartens finden sich dekorative Elemente: Was dem einen der Buddha im asiatischen Garten, ist der anderen ein
romantischer Pavillon im Cottage Garden oder eine Steinbüste zwischen in Form geschnittenen Hecken. Im modernen Stadtgarten darf es auch eine Schaufensterpuppe in leuchtendem Pink sein. Der
Remix, also das Aufnehmen von traditionellen Einflüssen und das Übersetzen in die heutige Zeit, ist ein klassisches Stilmittel sowohl in der Kunst als auch in der Gartengestaltung. Es lohnt sich,
die Beratung und Unterstützung eines erfahrenen Landschaftsgärtners in Anspruch zu nehmen. Er kennt sich mit Gestaltung, Pflanzen, Materialien, Bewässerungs- und Beleuchtungstechnik aus. Von der
Planung bis zur Umsetzung und Pflege besitzen die Profis für Garten- und Landschaft viel Know-how und auch das passende Gerät. Weitere Informationen und Landschaftsgärtner vor Ort sind
unter www.mein-traumgarten.de zu finden.
Quelle: Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V.
Kommentar schreiben