Für einen royalen Sommergarten: Lilienzwiebeln werden jetzt gepflanzt!

Tatsächlich gilt die würzig duftende Madonnen-Lilie (Lilium candidum) sogar als eine der ältesten kultivierten Zierpflanzen der Welt! Das bestätigen ägyptische Texte aus der Zeit um 2500 vor Christus, Vasen aus Santorin (1500 v. Chr.) und assyrische Reliefs aus dem antiken Ninive.

Schon seit Jahrtausenden werden die Blüten der Lilien, meist in stilisierter Form, für Dekors oder Grünanlagen und Gärten eingesetzt. Zudem galten und gelten sie bis heute als Symbol für Reinheit, Leben, Mütterlichkeit, aber auch Vergänglichkeit. Interessant zu wissen: In fürstliche oder königliche Wappen wurde sie dagegen nie integriert, auch wenn das eine weitverbreitete Annahme ist. Tatsächlich zeigt zum Beispiel die Fleur-de-Lys der französischen Monarchie oder der Kaufmannsfamilie Fugger keine Lilie, sondern eine Iris pseudacorus. Zur Verwechslung kam es vermutlich durch den deutschen, etwas irreführenden Namen Sumpf-Schwertlilie. 

Dennoch: Die Lilie hat auch ohne Platz im Wappen zweifelsfrei royale Ausstrahlung und daher zumindest einen prominenten Standort im Sommergarten verdient. Dort fasziniert sie ihre Betrachter mit Vielfalt und der Leuchtkraft ihrer Blüten. Die Farbskala reicht von reinstem Weiß über sanfte Pastelltöne wie Rosa und Lachs bis hin zu leuchtendem Orange und dunklem, fast schwarzem Rot. Einige Lilien weisen auch sehr aparte Farbverläufe oder Musterungen auf. Die Lilium leichtlinii beispielsweise blüht ab Mitte Juli sonnig gelb mit braunen Punkten, die ‘Zeba‘ trägt ein weinrotes Herz zur Schau, das in einen hellen Cremeton übergeht, und die ‘Chocolate Event‘ wirkt wie von köstlichem Kakaopulver zart betupft.

Auch die Blütenformen der Zwiebelpflanzen sind abwechslungsreich: Einige Lilien schmücken sich mit trompetenförmigen Blüten, andere erinnern in ihrer Form entfernt an Lampions. Besonders romantisch wirken die gefüllten Varianten wie die Roselilies: Sie entwickeln eine Vielzahl an Blütenblättern, die in zuckersüßen Farben für Aufsehen sorgen. Ähnlich malerisch zeigt sich die ‘Apricot Fudge‘: Ihre Blütenform hat große Ähnlichkeit mit eleganten Schnittrosen. Nur ihre schelmisch aus der Blütenmitte hervorragenden Stempel und Staubgefäße verraten sie als Lilie.

Die außergewöhnliche Schönheit der Lilien könnte den Eindruck erwecken, dass sie zu den besonders anspruchsvollen Pflanzen des Gartens gehören. Tatsächlich sind sie jedoch sehr robust. Ihre Blumenzwiebeln sind winterhart und können sogar dann schon in den Boden gebracht werden, wenn es noch kalt und frostig ist. Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel empfiehlt sogar, möglichst schon ab Ende Januar zur Schaufel zu greifen: „Lilienzwiebeln haben keine Außenhaut, die sie vor dem Austrocknen an der frischen Luft schützt. Daher ist es besser, sie so früh wie möglich in den Boden zu bringen, denn dort sind sie am besten aufgehoben."

Die meisten Lilien wünschen sich einen hellen Standort mit mindestens einem halben Tag lang Sonnenlicht, die Erde sollte locker und wasserdurchlässig sein. Der Wurzelbereich liegt idealerweise im Schatten, während die Blüten die Sonne genießen. Das gelingt mit der Kombination mit anderen, nicht zu konkurrenzstarken Gewächsen wie Gräsern, niedrigen Stauden oder Bodendeckern. Diese schützen nicht nur die Pflanzstelle vor direkter Sonneneinstrahlung, sondern ergeben auch ein harmonisches Gesamtbild.

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