Der Herbst ist Pflanzzeit. Jetzt können nicht nur Blumenzwiebeln in den Boden gebracht werden, sondern auch frostunempfindliche Stauden und Gräser. Besonders letztere erleben aktuell viel Aufmerksamkeit. Der Grund ist ihr locker-leichter Charme, mit dem sie sich sowohl in den naturnahen Stil als auch in moderne Gartengestaltungen wunderbar einfügen.
Gräser schaffen ganz besondere Stimmungen im Garten. Sie spielen mit Licht, Wind und Witterung. Ob Morgentau, Nieselregen oder Nebel - Gräser machen Atmosphäre. Und sie schaffen tanzend eine
Bühne für diejenigen, die sich von Natur aus mehr in den Vordergrund drängen. Gräser präsentieren sich in dieser Rolle übrigens mit sehr langem Atem. Er ist so lang, dass sie mit ihrer Kondition
alle anderen spielend überdauern. Wenn das Laub der Gehölze längst zu ihren Füßen liegt und die Stauden die Knalligkeit ihrer Farben verloren haben, dann sind die Gräser immer noch da: Seidig,
fiedrig, silbrig, glänzend stehen ihre Halme und ihre Ähren bis ins nächste Jahr.
Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen, die mit Düften oder Farben um Befruchtung bitten, buhlen Gräser übrigens nicht um die Gunst der Insekten. Sie werden schlicht vom Wind bestäubt. Das macht
ihre Natur so angenehm zurückhaltend und leise, während ihre Wirkung absolut nicht zu unterschätzen ist. Als dichte Bodendecke verbreiten sie Ruhe im Garten. Als Mitspieler in einer artenreichen
Beetbepflanzung übernehmen Gräser zwar selten die Hauptrolle, aber sie sorgen dafür, dass die Stars glänzen können. Und als Solitäre werden die unkomplizierten Gewächse zum Blickpunkt. Aufrecht
und hochgewachsen, elegant überhängend oder filigran trotzen sie Wind und Wetter. Bei Fragen einfach fragen.
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