Pflanzen spielen im Garten die Hauptrolle, klar. Sie geben dem Grundstück schließlich Farbe und Struktur, verzaubern mit Blüten und Düften, Blätterrauschen und Früchten. Pflanzen zeigen die Jahreszeiten an und sorgen für Veränderung und Abwechslung im Jahreslauf. Um einen Garten zu gestalten, braucht es aber auch Konstanten, die die Fläche nutzbar machen und die das Grundstück gliedern
Wege, Treppen, Mauern und Terrassen – hier sind Elemente aus Stein gefragt. Sie machen den Garten nicht nur zugänglich, sondern schaffen auch Räume, in denen man sich gut aufhalten und
sicheren Fußes gehen kann. Gleichzeitig machen sie höher gelegene Areale erreichbar und sind wichtiger Blick- und Windschutz. Neben dem praktischen Nutzen können sie aber auch schmücken und den
Garten mit ihrer Optik bereichern.
Stein ist nicht gleich Stein
Auf den ersten Blick könnte man meinen, Steine seien eintönig und langweilig. Tatsächlich bietet das Sortiment aber einen interessanten Variantenreichtum: Sowohl in der Farbe, als
auch in Struktur, Form und Härte gibt es wesentliche Unterschiede. Generell unterteilt man in Natur- und Betonsteine. Erstere umfassen eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Steinen, die mal
mehr, mal weniger hart sind. Dazu zählen beispielsweise Granit, Gneis, Standstein, Marmor oder Schiefer. Betonsteine sind dagegen keine Steine im engeren Sinne, sondern werden industriell aus
Zement, Gesteinskörnung und Wasser angefertigt. Es gibt sie mit glänzend-glatter Oberfläche, mit verschiedenen Farbpigmenten oder einem Anteil Hartgesteinsplitte, durch die der Beton wie
Naturstein wirkt.
So ist für jeden Gartenstil, Geschmack und passend zum Haus der passende Stein zu finden. Hier empfiehlt sich das Gespräch mit einem Landschaftsgärtner. Denn er kennt sich im breiten Sortiment
bestens aus und weiß, für welches Vorhaben sich welcher Stein empfiehlt. Schließlich sind längst nicht alle Steinarten gleich robust, frostfest und resistent gegen Umwelteinflüsse. Generell gilt,
dass funktionelle Flächen wie Garageneinfahrten eher mit Betonstein gepflastert werden, während sich für Terrassen oder Gartenwege eher Natursteine anbieten. Natürlich lassen sich die Materialien
auch miteinander kombinieren und so eindrucksvolle und individuelle Wege und Einfahrten schaffen.
Jahrelang klassisch schön
Für die Bepflanzung der Beete gilt: Sie zeigen immer wieder ein neues Gesicht. Die Gewächse werden größer, neue Stauden und Blumenzwiebeln kommen hinzu und andere Farbakzente
geben den Ton an. Dagegen bleiben die festen Elemente aus Stein von Januar bis Dezember und meist über viele Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte hinweg unverändert. „Landschaftsgärtner raten
deshalb, sich bei der Planung bewusst für Varianten zu entscheiden, die klassisch und zeitlos sind", erläutert Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL)
in Bad Honnef. „Es lohnt, die Wegführung in Ruhe zu planen und dabei am besten schon zukünftige Veränderungen zu berücksichtigen: Der aktuell geplante große Sandkasten für die Kinder könnte
später zum Beispiel einem Schwimmteich für die ganze Familie weichen." Um diesen Traum in einigen Jahren ohne größeren Aufwand realisieren zu können, sollte der Weg schon jetzt ausreichend Fläche
frei lassen.
Doch nicht nur hinsichtlich praktischer Aspekte, auch aus ästhetischer Sicht ist es sinnvoll, den Verlauf eines Weges ausführlich zu besprechen. Denn die Auswahl der Steine sowie ihre Anordnung
und die angrenzende Bepflanzung haben großen Einfluss darauf, wie der Garten auf uns wirkt: ob eher formal und geradlinig, interessant geschwungen und mit üppiger Randbepflanzung, dezent und auf
eine Steinart konzentriert oder mit einer fantasievoll-bunten Gestaltung durch Kleinpflaster. Dasselbe gilt für Mauern, Treppen und Terrassen: Während sich gemörtelte Mauern für strenge
Gartenarchitektur und als höherer Sichtschutz anbieten, fügen sich niedrigere Trockenmauern besonders in romantische Cottagegärten ein. Dadurch sind sie für die Terrassierung von Hängen ideal.
Die Experten für Garten und Landschaft können die unverfugten Zwischenräume zugleich abwechslungsreich und ökologisch wertvoll bepflanzen und so den wichtigen Insekten im Garten Nahrung und
Lebensräume schaffen.
Wichtig: Wassermanagement
Versiegelte Flächen nehmen kein Wasser auf. Ein Zuviel an solchen Flächen kann während der immer häufiger auftretenden Starkregenfälle problematisch werden und zu Überschwemmungen
und einer Überlastung der Kanalisation führen. Daher erheben viele Kommunen für jeden versiegelten Quadratmeter eine Abwassergebühr von den Hauseigentümern. „Gerade bei großflächigeren
Pflasterarbeiten, wie der Zufahrt oder dem Parkplatz vor dem Haus, setzen Landschaftsgärtner daher gerne auf wasserdurchlässige Lösungen und versickerungsfähige Bodenbeläge", erklärt Wolfgang
Groß (BGL). So ermöglicht beispielsweise die richtige Fugenbreite, dass Regenwasser in den Boden versickern kann. Daneben gibt es Pflasterungen, die selbst wasserdurchlässig sind und deshalb
nicht als versiegelt gelten. Weitere Informationen gibt es auf www.mein-traumgarten.de.
Quelle: BGL
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