Für viele Gartenbesitzer ist der Winter eine tote Jahreszeit – der Garten scheint ihnen eintönig, deprimierend. Schluss mit der Tristesse – Winterzeit ist die neue Gartenzeit, meint zumindest Autorin Ney. Und das stimmt, meinen wir.
Immer mehr Gartenliebhaber haben für sich entschieden, dass ihr Garten auch im Winter strahlend schön sein kann. Die norddeutschen Winter werden milder und Schnee verzaubert nicht mehr zuverlässig unsere Gärten. So ist es nur konsequent, dass sich Gartenbesitzer und Gartengestalter der Aufgabe zuwenden, ihre Gärten auch im Winter durch eine geschickte Auswahl von Pflanzen so zu gestalten, dass sie auch in dieser Jahreszeit überzeugen. Etwa mit attraktivem immergrünen Blatt- oder Nadelwerk, mit farbigen Rinden, duftenden Blüten und leuchtenden Früchten. Dabei braucht man nicht Besitzer eines Parks sein, um einen Garten (oder Teil davon) zu schaffen, der im Winter hochattraktiv ist. Das finden neben der Autorin auch wir. Jeder Gartengestalter und Planer hat das Winterbild vor Augen, wenn es an die Realisierung geht. Vorab: Das Buch ist übersichtlich gegliedert in die Kapitel "Strukturen", "Texturen" und "Dauerhafte Farbakzente", auf die Kapitel zu Knospen, Blüten und Früchten folgen. In all diesen Kategorien stellt die Autorin, Iris Ney, Pflanzen vor, die im Winter besonders eindrucksvoll sind. Es handelt sich hier ausdrücklich nicht um einen Prachtband mit vielen großen Abbildungen auf Doppelseiten. Der Preis bleibt deshalb bei moderaten 25 Euro. Nicht erwarten sollte der Leser modische Dekotipps für den großen und repräsentativen Winter-Gartenauftritt. Da Ney über einen reichen Erfahrungsschatz verfügt, schlägt sie auch oft Pflanzen-Kombinationen vor, die besonders harmonisch wirken und gibt auch Tipp zur Pflege. Iris Ney gilt als leidenschaftliche Gartengestalterin, hält gut besuchte Vorträge und organisiert regelmäßig Gartenreisen nach England und Schottland. Deshalb finden sich hier auch überdurchschnittlich viele Beispiele aus diesem Kulturkreis. Vor ihrer Selbstständigkeit arbeitete Frau Ney mit Beth Chatto, was ihre Arbeit bis heute eben auch stark beeinflusst. In Deutschland wünscht sie sich eine größere Pflanzenvielfalt und kreativere Pflanzenverwendung. Dem möchten wir uns hier überzeugt anschließen.
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