Er macht ziemlich viel anders als andere Gärtner und Thorsten Matschiess schießt gegen die
Gartenratgeberei, gegen Pflanzenmoden - die allgegenwärtige Hortensie ‘Annabelle‘ geht also gar nicht - und er legt sich mit den Nachahmern von Gartenträumen aus Büchern und Zeitschriften an.
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Der Autor, Pflanzenautodidakt von Haus aus, ist ein sehr leidenschaftlicher Gartenmensch geworden und er macht sein eigenes Ding am linken Niederrhein, wo das Klima fast südenglisch ist.
Entstanden ist durch genaues Hingucken, gute Pflanzenquellen und durch den Rat erfahrener Gärtner, durch Tun, aber auch durch Lassen, ein ganz besonderer Staudengarten. Das Buch spart nicht an
Details und Gartenbildung zum Besseren. Thorsten Matschiess liegt die Gartenkultur am Herzen und er erinnert in seiner rigorosen Meinung ein wenig an den großen, skeptischen Gartenschriftsteller
Jürgen Dahl selig, auch er linker Niederrheiner, aber damals mit seinem Garten weiter nördlich zuhause.
„Avantgardening" ist kein Buch für Einsteiger und will es auch nicht sein. Man sollte sich schon ein wenig auskennen mit beispielsweise „Ruderalflora" und sich auch vor „iterativer Dummheit"
nicht gleich abschrecken lassen, dann wird man fündig und macht schöne Entdeckungen für das eigene Leben mit und im eigenen Garten. Wer sich bis hierhin nicht mit Stauden beschäftigt hat, wird es
nach dem Buch nicht mehr lassen können und er oder sie wird womöglich mit besten Argumenten den Rasen umgraben und Stauden und Gräser pflanzen.
Das Buch ist Teil der neuen „Edition Gartenpraxis" des Ulmer Verlages, die besondere Highlights aus den Bereichen Gartengestaltung, Pflanzenwissen und -verwendung vereint. Die eindrucksvollen
Bilder im Buch stammen von Jürgen Becker.
Torsten Matschiess und Jürgen Becker (Foto) Avantgardening 192 Seiten, 24,3 x 24,6 cm, 228 Farbfotos, Flexcover Verlag Eugen Ulmer, 2017 ISBN 978-3-8001-0872-5 Preis: € 29,90 www.matschiess.de
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